Rezensionen

Titel: Lions - Hitze der Nacht
Autor: G.A. Aiken
Genre: Fantasyroman
Verlag: Piper
Seiten (Taschenbuch): 464
Preis (Taschenbuch): 9,99 €
ISBN 978 349226 8318





"[...] Sie fand es interessant, dass sie sich ständig selbst daran erinnern musste, das Atmen nicht zu vergessen. Doch das musste sie. Jedes Mal, wenn sie von ihrem Essen aufblickte und sah, dass Mace sie anstarrte, vergaß sie einfach zu atmen. Sie versuchte pausenlos, einen Makel an ihm zu finden. Etwas, das mit seinen Gesichtszügen, seinen Haaren oder seinen Zähnen nicht stimmte. Irgendetwas, das ihn weniger gottgleich und damit menschlicher gemacht hätte. Doch sie fand alles an ihm perfekt. [...]" (S. 125)

 

Klappentext


Goldäugig, sexy und stark - die Löwen sind los in New York!
Als seine Jugendliebe Dez wieder in sein Leben tritt, ist sie das beste Weihnachtsgeschenk, das Mace je bekommen hat. Doch Dez ist inzwischen erwachsen geworden, ein harter NYPD Cop, und weiß genau, was sie will. Eine Beziehung gehört nicht dazu. Doch auf den Löwendwandler Mace hat sie die gleiche Wirkung wie Katzenminze, und so lässt er nichts unversucht, Dez zu verführen. Brendon und Rhonda könnten hingegen unterschiedlicher nicht sein: ein Löwe und eine Wölfin. Doch Brendon fühlt sich unwiderstehlich von Rhonda angezogen und gibt nicht auf ...

 

Erster Satz

>>Der Leichnam wurde gestern Nacht entdeckt.<<

 

Eigene Meinung zu...

 

... dem Inhalt


Als ich den Klappentext las war ich eigentlich sehr begeistert und hatte mich auf das Buch gefreut, da ich fand, dass es mal etwas Neues ist. Gestaltwandler, die als Löwen und Wölfe New York unsicher machen stellte ich mir sehr spannend vor und auch die Geschichte mit der neu entflammten Liebe zwischen Dez und Mace interessierte mich. Allerdings enttäuschte mich dann der Inhalt sehr. Es gibt keine richtige Handlung, sondern eher Szenen, die dann von zehnseitigen Sexszenen unterbrochen werden. Darum scheint es im gesamten Buch zu gehen, denn die Hauptfiguren schlafen eigentlich nur miteinander, weshalb das Buch sehr schnell langweilig wurde.
In dem Taschenbuch sind zwei Geschichten enthalten - die von Dez und Mace und Rhonda und Brendon. Jedoch ähneln sie sich fast bis auf's Komma genau. Wie auch in der ersten Geschichte um Dez und Mace, schlafen Brendon und Rhonda die ganze Zeit miteinander, ohne, dass ihr Handeln durch eine richtige Story verbunden ist.
Daher kann ich dem Inhalt so gut wie nichts Gutes abgewinnen, bis auf eine spannende Szene, die Dez erlebt.

 

... dem Schreibstil


Aikens Schreibstil ist sehr einfach gehalten, weshalb ich daran nichts auszusetzen hätte. Allerdings störten mich in dem Buch nach gefühlten 100 Sexszene die Begriffe "Schwanz", "Muschi" und andere obszöne Beschreibungen. Manchmal kam es mir einfach so vor, als wolle die Autorin um jeden Preis klar stellen, dass sie nicht prüde ist und mit dem Thema Sex sehr locker umgeht. Mich nervte das am Ende nur und nahm den Lesespaß.

 

... den Charakteren


Die Charaktere fand ich größtenteils ziemlich flach. Von der Dez, die ja schon im Klappentext als stark und eigenwillig beschrieben wird, war im Laufe der Geschichte nichts mehr übrig. Sie stieg mit Mace fast ohne Wehren ins Bett und kippte meine Erwartung von einer starken Person damit schnell. Auch die anderen Figuren waren nur auf das Eine aus und kamen mir deshalb nicht sehr ausgebaut vor. Aus diesem Buch wäre wohl mein Lieblingscharakter Missy, die Schwester von Mace.

 

... dem Cover

 

Das Cover fand ich sehr schön gestaltet. Ich mag es, wenn Personen abgebildet sind und hab es wohl auch ein wenig deshalb gekauft. 

 

Fazit:

Ich würde mir das Buch nicht nochmal kaufen und stufe es auch als einen Fehlkauf ein. Es ist der erste Band einer Reihe, von der ich eigentlich gehofft hatte, dass ich sie gut finden würde, da ich Löwen und Wölfe sehr interessant finde. Allerdings wurde ich total enttäuscht und werde mir daher auch keines der weiteren Bücher kaufen.
Die versprochene Story war im Buch selbst nicht mehr zu finden. Außerdem war mir das Buch zu sehr ausgerichtet auf Sex.

















Titel: Die Landkarte der Zeit
Autor: Félix J. Palma
Genre: Roman
Verlag: Kindler
Seiten (gebunden): 716
Preis (gebunden): 24,95 €
ISBN 978 3 463 40577 3





"[...] Das sind Briefe und Bittstellungen, die wir täglich bekommen. Es gibt Leute, die wollen, dass wir ihnen einen Spaziergang in den hängenden Gärten von Babylon organisieren; andere möchten Cleopatra, Galilei oder Platon kennenlernen, wieder andere möchten mit eignen Augen die Schlacht von Waterloo sehen, beim Bau der Pyramiden dabei sein oder bei der Kreuzigung Christi. [...]" (S. 125)

 

Klappentext


London, 1896: Andrew hat die Liebe seines Lebens verloren. Zu lange zögerte er, seinem adligen Vater die Liebe zur Prostituierten Marie zu gestehen. Als sich Andrew endlich dazu durchringt, ist s zu spät. Marie wurde auf grausame Weise von Jack the Ripper ermordet. Acht Jahre später will Andrew sich das Leben nehmen, geplagt von Schuldgefühlen und Sehnsucht. Doch sein Cousin hält ihn davon ab. Denn der hat von einer Möglichkeit erfahren, wie man Maries Leben retten kann. Die Agentur für Zeitreisen Murray organisiert Reisen in die vierte Dimension. Kann man in die Vergangenheit zurück und die Fehler wiedergutmachen?
Unterdessen findet Claire Haggerty mit ihren modernen Ansichten im viktorianischen London keine Freunde und verliebt sich in einen Mann aus der Zukunft. Zeitreisen Murray machts's möglich. Der Geliebte reist ihr nach in ihre Zeit und schreibt mit der Hilfe von H.G. Wells sehnsüchtige Liebesbriefe.
Inspektor Garrett soll drei Morde aufklären, die mit Waffen begangen wurden, die es noch gar nicht gibt.
Ein dämonischer Bibliothekar führt alle zur Landkarte der Zeit, in der die Geschichten zusammenfinden. Gibt es die Zeitreisenden wirklich? Was ist die Wahrheit, was Erfindung? Was beweist es, dass man einen Brief von sich selbst aus der Zukunft erhält?

 

Erster Satz

Andrew Harrington wäre gern mehrere Tode gestorben, wenn er sich unter all den Pistolen, die sein Vater in den Vitrinen des Salons aufbewahrte, nicht für eine einzige hätte entscheiden müssen.

 

Eigene Meinung zu...

 

... dem Inhalt


Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, zog mich das Buch sofort in seinen Bann. Nicht nur, dass mich die Zeit des viktorianischen Londons interessiert, sondern auch die Geschichte von Jack the Ripper. Und ich wurde keinesfalls enttäuscht. Die Geschichte beginnt etwas holprig, da man sich unter dem versprochenen Inhalt eigentlich eine Abenteuerreise vorstellt, in die man am besten sofort hineingeworfen wird. Aber es kommt alles anders. Man wird langsam an die Story herangeführt und taucht so immer weiter in sie ein.
Ich habe mir von diesem Buch Magie und Zauberei versprochen, da ich das mit Zeitreisen verbinde, wenn sie im frühen London stattfinden. Obwohl mir dieser Wunsch nicht ganz erfüllt wurde, blieb dieser Zauber jedoch nicht aus. Die Handlung, die man sich unter dem Klappentext vorstellt findet zwar statt, nimmt aber einen ganz anderen Lauf, der wohl jeden Leser aus allen Wolken fallen lässt. Plötzlich steckt man in einem Netz aus Geheimnissen, die nach und nach aufgeklärt werden.
Allerdings ist die Handlung nicht nur für jemanden interessant, der sich für Historieromane begeistern kann, da auf die eigentlichen geschichtlichen Hintergründe nicht viel eingegangen wird, sondern es wird sich mehr auf die Handlung konzentriert.
An manchen Stellen wurde es durch den detaillierten Schreibstil von Palma etwas lang und zäh. Doch ein paar Seiten später machte er dies mit einer überraschenden Wendung in der Handlung wieder wett.
Der Inhalt gehörte für mich deshalb auf jeden Fall zur Königdisziplin, da er durchdacht war, ein wenig verworren und doch wurde ich als Leser nie im Dunkeln stehen gelassen oder verlor den Faden.

 

... dem Schreibstil


Es ist faszinierend mit welcher Leichtigkeit Palma mit den Worten spielt. Sein Schreibstil gleicht Schriftstellern aus früheren Zeiten, weshalb die gesamte Geschichte sehr authentisch wirkt. Jedoch ist dieses Buch keinesfalls ein Jugendbuch. Manche Sätze sind sehr lang, sodass man schnell den Anfang eines Satzes vergessen hat, wenn man an dessen Ende angekommen ist.
Das Buch ist aus der Sicht eines auktorialen Erzählers geschrieben, der sich so manches Mal in die Geschichte einmischt. Obwohl er manchmal etwas verrät, nimmt er nie die Spannung.

 

... den Charakteren


Durch Palmas Schreibstil waren die Charakter sehr detailliert. Obwohl die Geschichte nicht aus der Ich-Form geschrieben wurde, hatte man immer das Gefühl direkt aus den Augen des Charakters die Handlung zu erleben. Zu meinem Lieblingscharakter zähle ich H.G. Wells.

 

... dem Cover


Das Cover ist sehr schlicht gehalten und hätte mich nicht zu einem "Coverkauf" überzeugen können. Da gefällt mir das englische Cover besser, da es mehr Platz für Fantasie schafft.

 

Fazit:

Ein sehr gelungenes Buch von einem Autor, der weiß wie man mit Worten umgeht. Ich würde es zu meinen Lieblingsbüchern zählen, da mich die Geschichte nie richtig losgelassen hat. Allerdings ist es niemandem zu empfehlen, der sich lieber mit einfacher Lektüre befasst, da Palmas Buch sonst schnell langweilig werden könnte.

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